Wir machen Honig, aber auch Met, Propolis und anderes.
In erster Linie dient die Produktion unserer Hobby-Imkerei der Selbstversorgung unserer siebenköpfigen Familie mit Bienenprodukten. Überschüsse werden im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis zur Aufbesserung der Taschengeldkasse unserer "Jungimker" vermarktet. Einen Internetshop haben wir nicht, freuen uns aber über neue Kundschaft: In der Regel läuft die Vermarktung über Kontakte der Kinder, über Arbeitskollegium, Nachbarschaft, Gemeinde usw.:
Schwarmkontrolle
Spätestens alle neun Tage sollen Wirtschaftsvölker, die schwarmstimmig werden könnten, auch kontrolliert werden. Beim zweizargigen Brutraum reicht hierzu das Ankippen der oberen Brutraumzarge, um von unten unter die oberen Brutwaben zu blicken. Dort werden mit Vorliebe die Schwarmzellen angeblasen und man kann sich so einen schnellen Überblick über den Zustand des Volkes verschaffen. Wenn man sich unsicher ist, biegt man die Wachswände des Napfes auf, um besser hineinschauen zu können. Wenn keine Eier oder Larven auffindbar sind, beschränken sich die weiteren Maßnahmen auf die üblichen bedarfsgerechten Lenkungsmaßnahmen, wie z.B. (Drohnen-)Brutwabenentnahme, Raumerweiterung oder Honigentnahme. Ist der Schwarmtrieb aber bereits entfacht und die Weiselnäpfe sind belegt, so sind direkte Schwarmverhinderungsmaßnahmen nötig. Hierzu bietet sich besonders der Flugling mit der alten Königin oder aber einer schönen Weiselzelle (ggf. Zuchtzelle) an, wie im Artikel zum Weiselflugling erklärt.
In nachfolgendem Video wird die Kippkontrolle noch genauer gezeigt. Bei falzlosen Magazinen sollte der Honigraum ggf. besser vorher abgesetzt werden, um ihn nicht halten zu müssen.
Vorbeugen besser als Hinterherlaufen!
Durch rechtzeitige Erweiterung und viel bauen lassen (Baurahmen und Mittelwände) lässt sich die Schwarmlust der Bienen weitgehend hinauszögern oder sogar verhindern. Denn der Drang zur Volksteilung ist eine natürliche Reaktion auf beengte Verhältnisse und aus dem Gleichgewicht geratenen Proportionen!
Imkerliche Eingriffe können aber statt der Raumerweiterung auch Platz schaffen durch die Entnahme von Bienen, Brut oder Honig. Statt einen Honigraum über den anderen zu stapeln, wie es modern geworden ist, kann man ruhig zwischendurch auch reife und gedeckelte Honigwaben zur Zwischenschleuderung entnehmen.
Da es bei uns dieses Jahr (2021) bis in die letzte Maiwoche kalt und regnerisch war, haben wir dieses Luxusproblem nicht.
Auch die Drohnenbrutentnahme, die eigentlich der Varroareduktion dienen soll, hat offenbar eine dämpfende Wirkung auf die Schwarmneigung. Jedenfalls sind die Baubienen dadurch ständig beschäftigt und die Drohnen, die nicht schlüpfen durften, drängen auch nicht ins Volk.
Die Bedeutung der Drohnen im Volk und deren Wirkung auf die Abläufe im Volk scheint mir in der Forschung noch unterbelichtet: Nach eigenen Beobachtungen gehe ich davon aus, dass die Drohnen bei der Fütterung im Gegenzug auch Pheromone im Volk verteilen und die Schwarmneigung dadurch forcieren. Die aktuelle Lehrmeinung schreibt aber vor allem den Ammenbienen und deren Futtersaftüberschuss eine schwarmtreibende Bedeutung zu. Das muss kein Widerspruch zur alten Lehrmeinung mit den unterbeschäftigten Baubienen sein, da längst bekannt ist, dass die Arbeitsfolge nicht allzu starr ist und jede Biene am 12. Tag nach dem Schlupf auch Baubiene würde. Wenn nämlich einerseits genügend Ammenbienen, aber andererseits auch Baubedarf vorhanden sind, entwickeln sich die Wachsdrüsen eben etwas früher und der Überschuss an Ammenbienen wird durch flexible Arbeitsteilung im Volk auch gebremst.
Auch das Alter der Königin spielt bekannter Weise bei der Schwarmneigung eine Rolle. Viele halten daher nur junge Wirtschaftsköniginnen auf dem Bienenstand und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist das gerade bei Berufs- und Nebenerwerbsimkereien auch nachzuvollziehen: Die Honigerträge sind i.d.R. höher und die Arbeit mit schwarmlustigen Bienen geringer. Bei uns ist es eher ein Anflug von Sentimentalität und Tierliebe, dass wir die Königinnen mit ins zweite und oft auch dritte Wirtschaftsjahr nehmen. Nur bei stechlustigen sind wir unbarmherzig: Sollte sich eine Begattung durch falsche Drohnen derart zeigen, wird direkt umgeweiselt!
Mit der Natur, nicht gegen sie!
Hat sich das Volk demokratisch zur Teilung entschlossen und selbst die Königin durch Eiablage in der Weiselzelle zugestimmt, so sollte imkerliche Gewalt das Vorhaben nicht vereiteln, sondern begleiten! Es ist i.d.R. nämlich nicht zielführend, wie z.T. noch propagiert, mehrfach alle Weiselzellen auszureißen, da das beiden Seiten viel Arbeit macht und die imkerliche Tätigkeit gegen die der Bienen gerichtet ist. Zu schnell wird dabei gerade von Anfängern, aber selbst von Profis eine Zelle übersehen, die auch einmal an der Beutenwand oder sonst wo hängen kann und es kommt so doch noch zu einem Schwarm.
Schauvolk lohnt sich!
Bienen hinter Glas gönnen sich auch jene, die unseren fliegenden Freunden vielleicht skeptisch gegenüberstehen. Mit motivierenden Aufklärungstexten gewinnen wir so viele für die Bienen, ohne selbst zugegen sein zu müssen. Es gibt viele lohnende Aufstellungsorte: Vom Wanderparkplatz bis zur Bildungseinrichtung oder bei Firmen. Vielleicht aber auch an deinem Gartenzaun?
So kann auch leicht der eigene Verein oder die eigene Imkerei beworben werden.
Kasten kaufen
Der Schauvolk-Kasten kann im eigenen Wabenmaß gekauft werden. Wenn man für Schulen, Kindergärten oder Firmen einen solchen einrichtet, sollte man eine Quittung vorlegen können, so dass sich der Eigenbau schon deshalb nicht lohnt. Wer den Kasten für die eigene Imkerei nutzen möchte und handwerklich geschickt ist, kann sich das überlegen. Die Schwierigkeit sind dann oft die dicken Glasscheiben: Kunststoffscheiben lassen sich schlecht reinigen und verkratzen bald. Glas macht sich da schon besser, sollte aber stark und fest genug sein, dass es nicht zerbricht, wenn jemand dagegen klopft.
Schauvolk befüllen
Der Bienensitz ist immer oben, unter der Futterkammer! Das ist besonders zu beachten, wenn man nur eine ausgebaute Wabe zuhängt oder mit einer Brutwabe (vgl. Pkt. 1) operieren will.
Den Schaukasten ohne gezeichnete Königin zu bilden, empfehlen wir nicht: Die Schaulustigen wollen immer zuerst die Königin suchen und das ungeübte Auge wünscht die farbliche Markierung. Auch eine gezeichnete, aber noch unbegattete Königin ist nicht wirklich geeignet, weil es lange kein Brutnest zu bewundern gäbe. Wer den Schlupf einer neuen Königin bis hin zur Eiablage verfolgen will, wähle lieber einen Einwabenkasten (EWK) oder sogar die bekannten 1/3 EWK, die zur Beschickung der Belegstellen üblich sind, weil das Abfangen der Königin zum Zeichnen hinter den großen Glasscheiben im Zwei-Waben-Schauvolk zu umständlich und schwierig wird! Eine junge Königin, die frisch in Eiablage geht, sollte ohnehin aber nicht länger auf so engem Raum verharren müssen.
Kunstschwarmbildung: Man kann den Kunstschwarm auch ohne Dunkelhaft bilden und direkt in den Schaukasten einschlagen, wenn die Bienen von einem Stand außerhalb des
Flugradius' stammen. Ansonsten verstellt man zunächst das Volk mit der Altkönigin und lässt die Flugbienen abfliegen: Sie fliegen zurück zum alten Standort und verstärken dort die Nachbarvölker
oder fliegen dem dort gebildeten Flugling zu.
Die verstellte Königin wird gekäfigt und die Bienen der Brutwaben alle in eine Kiste oder einen Eimer zur Königin gefegt. Mit den Brutwaben kann man andere Völker verstärken. Zurück bleibt die
Königin mit den Jungbienen, die gut zur Kunstschwarmbildung geeignet sind. Will man das Altvolk hingegen gar nicht auflösen, so kann man auch Bienen von Baurahmen oder aus den Honigräumen von
zwei Völkern zusammenfegen. Man besprüht die Bienen mit einem Wasserbestäuber. Der Kunstschwarm für den Schaukasten soll größer sein als zur Besiedelung von Begattungskästchen und eine Wabe
beidseitig besetzen.
Schaukasten aufstellen: Tipps und Tricks
Beim Standplatz ist vor allem auf die Flugrichtung zu achten, dass diese nicht gerade den Weg kreuzt. Der Pfosten oder Sockel für den schweren Schaukasten muss unbedingt
standsicher sein, da Kinder gerne am Kasten "hängen". Von provisorischen Befestigungen mit Schraubzwingen oder Ähnlichem ist dringend abzuraten: Der Kasten sollte fest
verschraubt werden!
Damit Kinder und auch Rollstuhlfahrende Einblick nehmen können, darf der Kasten nicht zu hoch hängen: Die Oma bückt sich lieber, statt den Enkel hochheben zu müssen! Der Sockel
oder Pfosten sollte daher unter einem Meter Höhe bleiben, da die Höhe des Schaukastens oft unterschätzt wird. Ferner ist zu bedenken, dass der Schaukasten über Winter wieder abgebaut werden muss.
Daher hat sich ein Pfosten mit Einschlaghülse ganz gut bewährt, der relativ einfach auch wieder entfernt werden kann, wie wir unten im Film zeigen. Auch für vorübergehende
Aufstellorte beim Tag der offenen Tür oder auf Festen usw. eignet sich diese Methode mit der Einschlaghülse. Wer einen festen Pfosten gewählt hat, kann vielleicht im Winter ein
Vogelfutterhäuschen darauf befestigen, damit kein einsamer Pfahl dumm in der Gegend herumsteht.
Der Schaukasten sollte gegen Ameisen gesichert werden, da sich diese gerne Zugang zur Futterkammer verschaffen. Am einfachsten geht das mit Hilfe eines Leimstreifens am Pfosten.
Die Futterkammer muss stets mit Futterteig befüllt sein, da das Volk keine großen Eigenvorräte hat! Um leichter nachfüllen zu können, haben wir die Scheibe auf dem Futtertrog gegen eine Plastikfolie getauscht, die am Ende leichter angehoben werden kann. Ansonsten ist auch das Anheben und wieder auflegen der oberen Scheibe über dem Futtertrog (egal ob Plexiglas oder echtes Glas) umständlich, da am Zugang direkt die Bienen hervorquellen und man sie wieder hereinbugsieren muss.
Auf die Innenseite der Türen können selbst gestaltete Info-Plakate geheftet werden. Auch dazu geben wir im Film Musteranregungen und stellen unten ein Muster als Textdokument in kindgerechter Sprache zur Verfügung, das ihr gerne bei Quellenbenennung (www.bienenfamilie.de) verwenden und für eigene Zwecke anpassen könnt. Idealweise enthalten diese Plakate einen QR-Code zur eigenen Homepage oder der des Imkervereins.
Der richtige Zeitpunkt
Gemeinhin wird der Beginn der Kirschblüte als Zeitpunkt für die Honigraumgabe benannt. Die Kirschbäume erblühten bei uns dieses Jahr recht spät, erst in den ersten Maitagen, kurz nachdem sich
auch die ersten Rapsblüten gezeigt hatten.
Da die Völker zu dem Zeitpunkt aber größtenteils noch gar nicht den oberen Brutraum bis zum Rand besetzten, erschien uns keine Eile geboten, zumal das kalte Wetter bisher noch immer keine
nennenswerten Nektareinträge erlaubt. Im Gegenteil: Die Waagstockwerte nehmen täglich ab (vgl. Waagstock)!
Irgendwann wird der Brutraum durch den täglichen Schlupf vieler hunderter Bienen aber zu eng und die neu berufenen Baubienen brauchen Aufgaben, wenn der Baurahmen und die ein oder andere vielleicht im Brutraum zugehängte Mittelwand ausgebaut sind. Wenn man nun noch zu lange wartet, verschuldet man den Schwarmtrieb der Bienen, denen die Kiste zu eng wird und die nicht genug zu tun haben. Am 9.5.21 haben wir daher auch unseren Bienenvölkern im Raps die Honigräume hauptsächlich mit Mittelwänden aufgesetz, obgleich die Wetterprognosen auch jetzt nicht wirklich hoffen lassen. Die Völker in den Obstgärten, auch am Heimatstand, hatten z.T. zuvor schon ihre Honigräume bekommen. Es erblühen nun auch schon die ersten Apfelbäume.
Die richtige Vorbereitung
Wir hatten die Völker vor dem Verstellen in den Raps schon vorbereitet und durchgesehen: Überschüssige Futterwaben müssen entfernt und das Wabenwerk sortiert, ggf. Altwaben entfernt werden. Wichtig ist - gerade bei solch kalten und regnerischen Wetterperioden -, dass an den Seiten des Brutraumes Futterwaben als Reserve verbleiben. Bei Kontrollen können dort ggf. sogar noch einmal Futterwaben zugehängt werden, wenn die trachtlose Zeit anhält.
Im mittleren Bereich, dort wo sich das Brutnest ausdehnt, dürfen hingegen keine Futterwaben verbleiben, wenn der Honigraum aufgesetzt wird: Die Bienen würden das dortige Winterfutter nämlich bei der Brutnesterweiterung nicht vollständig verzehren, sondern zumindest Teile nach oben in den Honigraum umtragen, so dass es zu einer Verfälschung des Nektareintrags durch vormals eingefüttertes Zuckerwasser kommen könnte. Daher trägt jede Imkerei hier eine besondere Sorgfaltspflicht in Verantwortung gegenüber der eigenen Honigkundschaft!
Wenn diese Vorbereitungen aber gewissenhaft erfolgt sind, wie wir sie im vorangegangenen Artikel erklärt haben, so ist die eigentliche Honigraumgabe nun schnell erledigt.
Arbeitsablauf (vgl. Bildfolge unten):
Vorbereitung der Völker
Vor der Wanderung sollte etliche Tage nicht mehr an den Völkern gerührt worden sein, damit die Rähmchen schön verkittet sind. Wir nutzen Hoffman-Rähmchen, die besonders fest sitzen und keine weitere Sicherung bei der Wanderung benötigen. Zusätzlich achten wir später beim Verladen darauf, dass die Waben längs zur Fahrtrichtung hängen, damit sie beim Bremsen nicht schlagen können.
Die Bodenschieber müssen entnommen und die Lüftungsgitter freigelegt werden, bevor die Fluglöcher verschlossen werden können. Bei Fernwanderung empfiehlt es sich, zusätzlich auch den Deckel gegen ein Lüftungsgitter zu tauschen. Die Bienen benötigen zudem einen Trommelraum, in dem sie sich während der Erschütterungen zu einer Traube aufhängen können. Dafür reicht in der Regel ein halbhoher Unterboden. Auch hier sollte bei Fernwanderungen ggf. mehr Platz (z.B. durch ein Leermagazin) geboten werden. Wir führen aber nur noch Nahwanderungen in den Raps durch und die Bienen müssen nur kurz auf den Anhänger. Bis zur Wende 1989 bin ich mit den Bienen allerdings auch weiter gewandert. Damals konnte man bekanntlich nicht vom Westen in den Osten Deutschlands, wie es heute viele Imkereien aus unserer Gegend machen. Aber vom Saarland aus bin ich z.B. bis in die Pfalz in die Edelkastanie oder sogar bis nach Hessen in die Sonnenblume mit den Bienen gewandert. Später wurden solche Fernreisen mit den Bienen dann nur noch bei Wohnortwechseln vorgenommen. Für die Bienenvölker ist das jeweils eine ziemliche Strapaze. Aber Berufsimker aus unserer trachtmageren Gegend könnten ohne Fernwanderungen gar nicht überleben.
Ladung sichern!
Die Bienen müssen mit Gurten gut verschlossen werden und auch auf dem Anhänger zur Ladungssicherung noch einmal gut verzurrt werden. Ich selbst wurde mit dem Fahrzeuggespann bei der Bienenwanderung auch schon in einen Unfall verwickelt. Auch bei einem Unfall dürfen die Bienenkästen nicht durch die Gegend purzeln!
Wir verzurren daher die Bienenkästen zunächst zu einem großen Paket, welches dann wiederum mehrfach mit dem Anhänger verzurrt wird.
Papiere nicht vergessen!
Wichtig sind die Unterlagen, die später am Wanderstand angebracht werden sollen: Dazu gehört vor allem die Wandergenehmigung, die man nur mittels zuvor beantragtem Gesundheitszeugnis erhält. Wie man zu dem Gesundheitszeugnis kommt, haben wir bereits in einem gesonderten Artikel mit Video beschrieben: Gesundheitszeugnis für Bienenvölker
Zu den weiteren Schildern am Bienenstand sollte ein Hinweis auf die zur Sicherung vorgenommene Videoüberwachung gehören, damit die Aufnahmen später ggf. überhaupt verwendet werden dürfen, da das sonst rechtlich problematisch wäre. Die Investition für eine entsprechende Wildkamera macht sich im Falle eines Bienendiebstahls schnell bezahlt und die Geräte sind inzwischen recht erschwinglich.
Wasser, Rauch und Bearbeitungsgeräte
Wir nehmen zur Sicherheit auch immer etliche Wasserflaschen mit, die wir zuvor mit Leitungswasser befüllen. Sollte es zu einer Panne, einem Stau, einem Unfall oder Ähnlichem kommen, kann man damit die Völker vor dem Verbrausen retten. Ansonsten ist man auch selbst glücklich, wenn man Wasser zum Trinken oder Händewaschen dabei hat.
Auch wenn man Rauch oder Schleier beim Aufstellen und Öffnen der Völker für Gewöhnlich nicht braucht, sollte man für den Fall der Fälle lieber alles dabei haben!
Vor der Obstblüte durchschauen!
Am Anfang der Obstblüte oder kurz davor müssen auch die Zweizarger bei passendem Wetter durchgesehen werden. Bei ihnen ist die Durchschau nicht ganz so eilig, weil sie durch die zwei Räume i.d.R. genügend Platz zur Brutnesterweiterung haben, selbst wenn die Futtervorräte noch Waben blockieren. Vollvölker überwintern bei uns auf zwei Zargen sowie auch Ableger, die wir noch im Vorjahr soweit aufbauen konnten.
Die Einzarger (durchweg Ableger) werden hingegen schon früher durchgesehen, um rechtzeitig schon während der Weidenblüte Platz zu schaffen. Siehe hierzu unseren zuvor erschienenen Artikel zur Durchsicht einzargig überwinterter Völker.
Vierzig-Tage-Regel
Einige mögen einwenden, dass die Durchsicht Mitte April doch etwas spät erfolge. Jedenfalls kommt nun jede Brutreizung für die Frühtracht zu spät: Die Vierzig-Tage-Regel besagt nämlich, dass eine Sammelbiene etwa vierzig Tage vor ihrem Außeneinsatz als Ei gelegt worden sein muss, da sie 21 Tage bis zum Schlupf braucht und etwa weitere drei Wochen als Stockbiene arbeitet. Wir hätten also schon Ende Februar oder Anfang März die Völker fördern müssen, wenn wir sechs Wochen später, Mitte April, viele Sammelbienen brauchen.
Wir versuchen solche Anreize jedoch durch passende Frühblüher am Bienenstand zu schaffen. Wenn das Wetter mitspielt, können die Bienen sehr zeitig im Jahr aus Hasel und Erle bereits Pollen eintragen und das Brutnest befördern. Inzwischen sind wir vorsichtig geworden, künstlich zu stark nachzuhelfen, indem etwa Futterkränze dann schon aufgekratzt werden: Die Bienen wissen selbst besser, was sie sich zutrauen können. Kleine Völker, die zu große Brutnester pflegen müssen, wenn es zu Kälterückschlägen kommt, kommen wärmetechnisch sonst schnell an ihre Grenzen und überfordern sich ggf. auch beim Wasserholen. Wenn die Ammenbienen nämlich ohne entsprechende Wasserzufuhr den Pollen verarbeiten müssen, kommt es zur Verstopfung.
Früher konnten wir die Höhenunterschiede zwischen Bergstraße und Odenwald ausnutzen: Wenn die Bienen an einem Ort überwintern, dessen Natur etliche Wochen früher erblüht, bewirkt das natürlich einen entsprechenden Vorsprung in der Volksentwicklung. In Ostfriesland ist uns das nun nicht vergönnt und das Frühjahr kommt im Bundesvergleich recht spät.
Baurahmen zur Brutlenkung
Der Zeitdruck ist für uns bei den Zweizargern nicht ganz so groß, weil wir ihnen den Baurahmen über Winter belassen, damit sie ihn im Frühjahr gleich wieder bestiften können: Die Völker behalten im Sommer nach dem letzten Wechsel den Baurahmen, nachdem wir ihn zuvor bei den meisten Völkern mindestens dreimal zur Varroreduktion entnommen haben. Der so oft kaum noch mit Drohnen bebrütete, aber meist noch mit Drohnenzellen bebaute Rahmen hängt dann über Winter im oberen Brutraum und hat auf die Königin bzw. das brutpflegende Volk eine fast magnetische Wirkung.
In diesem Jahr hatten wir, gerade durch das kalte Frühjahr und den entsprechend geringen Bruttrieb, aber noch viel zu viel Futter in den meisten Völkern, der auch den besagten bereits ausgebauten Baurahmen blockierte.
So musste dieser (vgl. Pkt. vier nachstehender Ziele) in vielen Völkern entnommen bzw. getauscht werden.
Die sieben Punkte der Frühjahrsdurchschau, die wir schon im Artikel zu der Durchschau der Einzarger erklärt haben,
wird auch hier sinngemäß angewendet. Die Erklärungen sind nun hier dem Zweizarger angepasst.
Die Natur ist spät dran!
Verglichen mit z.B. 2019 erblüht die Natur dieses Frühjahr aufgrund der anhaltenden Kälte etwa zwei Wochen später, verglichen mit letztem Jahr sogar etwa drei Wochen später. Die Pflaumen und Birnen erblühten 2020 bei uns bereits Ende März. Die Kirschbäume erblühten 2020 um den 12. April und verblühten nach etwa drei Wochen Anfang Mai.
2021 hatten wir nun lange kaltes Wetter: Seit etwa zwei Tagen erblühen die ersten Wildzwetschgen und eine frühe gelbe Pflaume erblüht in unserem Garten. Die anderen Obstbäume stehen in den Startlöchern und warten auf warme Tage.
Die Bienen sind in warmen Stunden unterwegs und die Hummeln fliegen auch bei noch tieferen Temperaturen. Wenn das Sammeln zu anstrengend wird, kann man sich auch als Dieb versuchen: In unten verlinktem Video zeigen wir den Fluglochkampf der Erdhummel mit den Wächter-Bienen.
Wann und warum desinfizieren?
Jede Beute war früher vor der Neubesetzung mit einer Lötlampe innen abzuflammen. So wurde es mir vor vier Jahrzehnten noch beigebracht. Das war in einem Bienenhaus mit Hinterbehandlungsbeuten kein ungefährliches Unterfangen und musste streng beaufsichtigt werden.
Die Idee einer möglichst keimfreien Beute gilt heute hingegen weitgehend als überholt, da die meisten Keime "omnipräsent" sind und für eine Erkrankung meist mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Der Varroabelastung eines Volkes kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da die Varroa die Völker schwächt und selbst als Überträger etlicher Viren gilt. Auch sind andere Übertragungswege, wie Wabentausch und Bienenverflug, viel bedeutsamer als die mutmaßliche Belastung der kahlen Beutenwand mit Krankheitskeimen. Es macht wenig Sinn, eine unverdächtige Beute innen abzuflammen, um anschließend einen Sammelbrutableger mit Brutwaben aus X Völkern darin zu bilden. Das ist in doppeltem Sinne nicht "zeitgerecht". Ganz abgesehen davon, dass ein Sammelbrutableger nach unserer Auffassung auch nicht "bienengerecht" ist, weswegen wir maximal Bienen aus zwei Völkern vereinigen, was in größeren Imkereien so aber nicht unbedingt umgesetzt werden kann.
Heute imkern wir in unserer Familienimkerei und in den Schulimkereien ausschließlich mit Magazinen, teils in Kunststoffmagazinen. Ein Ausflammen ist die Ausnahme, auch bei den Holzmagazinen. Die Magazine dienen als Wabenlager, Wabenständer und Transportkiste und kommen wechselseitig bei verschiedenen Völkern, etwa bei der Honigernte, ständig direkt wieder zum Einsatz, ohne sie vorher auszuflammen.
Reinigung der Magazine
Meist reicht eine mechanische Reinigung, bei der mit dem Stockmeißel alte Wachs- und Kittharzreste abgekratzt werden. Sollte eine Beute einmal auffällig verkotet worden sein, macht die gründlichere Reinigung wie das Abflammen der Holzbeuten sowie die Säure- oder Laugenbehandlung der Kunststoffbeuten schon eher Sinn. Auch wird man so ggf. verfahren, wenn man benutzte Beuten unbekannter Herkunft erworben hat. Aber ansonsten wird auch bei eingegangenen Völkern i.d.R. kein Abflammen nötig sein: Die verbreitetste Ursache der Völkerverluste ist heute sicherlich die Varroa und die entsprechend eingegangenen Völker sind fast Bienenleer. Da gibt es nicht viel abzuflammen!
Wenn es doch einmal sein soll, weil z.B. die Beute innen verkotet wurde, kann man wie folgt verfahren: Wer einen Hochdruckreiniger hat, soll doch besser diesen zum Einsatz bringen und die Kunststoffbeuten mit heißem Wasser und entsprechendem Druck reinigen. Wir nutzen bei den Kunstoffbeuten falls einmal nötig die 60%ige Essigsäure, die wir ohnehin gegen die Wachsmotten einsetzen oder Alkohol (Brennspiritus) zur Reinigung der Kunststoffbeuten. Das meist überflüssige Abflammen der Holzteile werden wir unten dennoch genauer erklären und im Film demonstrieren.
Bei wirklich gefährlichen Keimen, nämlich der meldepflichtigen Bösartigen Faulbrut (AFB), wird man den amtlichen Anweisungen folgen, besonders gründlich vorgehen oder sogar besser einen sauberen Schnitt wählen: Ich kenne einen Fall, bei dem die Beuten in einem Erdloch gänzlich verbrannt wurden.
Gefahren-Nutzen-Abwägung
Einer unserer Grundsätze des Imkerns für die Familien- und Schulimkerei heißt "kindgerecht". Das hat Auswirkungen etwa bei der Wahl eines handlichen Wabenmaßes, stellt aber auch den Umgang mit Gefahrenstoffen in Frage, die in anderen Imkereien vielleicht üblich und zur Beutendesinfektion nötig sind: Säuren, Laugen und Feuer (außer im Smoker) kommen zumindest in der Schulimkerei möglichst nicht zum Einsatz. Wenn tatsächlich einmal eine Beute abgeflammt werden soll, weil sie z.B. verkotet ist, erledige ich das ohne Beisein der Kinder selbst. Zu Hause dürfen meine eigenen Kinder je nach Alter zwar mehr, aber auch da muss ich sie zumindest bei gefährlichen Arbeiten je nach Alter beaufsichtigen.
Die Empfehlungen für teils noch minderjährige Neuimker:innen in allen möglichen Veröffentlichungen, Foren, Filmchen, Vereinen oder Kursen, dass Beuten stets entsprechend zu desinfizieren seien, halte ich für fahrlässig: Die Gefahr einer Bienenvolkerkrankung wiegt doch deutlich schwächer als die Gefahr eines Bienenhausbrandes oder verätzter Augen. Auch wenn z.T. ganze Tauchbäder in Natronlauge oder sonstigen Flüssigkeiten empfohlen werden, ohne dass die Betroffenen damit richtig umzugehen wissen oder wie das Zeug später wieder umweltgerecht entsorgt werden soll, ist das problematisch!
Gefahrenhinweise
Daher erfolgen an dieser Stelle erst einmal die grundlegendsten Sicherheitshinweise, die offenbar keinesfalls selbstverständlich sind, wenn man sich etwa besagte Filmchen anschaut.
Umgang mit Säure:
Selbst bei der von uns verwendeten 60% Essigsäure sollte man entsprechende Schutzkleidung, vor allem säurefeste langärmelige Handschuhe, einen Gummischurz und Gummistiefel sowie eine für solche Arbeiten zugelassene Schutzbrille tragen, die auch seitlichen Spritzschutz bietet (nach EN 166 mit dem Kurzzeichen 3 für Flüssigkeiten auf dem Gestell/Tragkörper), keine bloße Schutzbrille gegen Prallpartikel von vorne, die man vielleicht beim Sägen verwendet. Die Brille soll auch vorher geprüft werden, dass sie unbeschädigt ist. Oft sind die Gläser derart verkratzt, dass man kaum noch durchschauen kann und daher unversehens die Säureflasche umwirft. Da sollte man lieber früher in eine neue Schutzbrille investieren und immer eine unbenutzte, frisch verpackte in Reserve haben. Selbstverständlich darf bei solchen Tätigkeiten auch nicht nebenbei gegessen und getrunken werden.
Wenn dennoch vergossene Säure irgendwo auf die Kleidung gerät, muss das Kleidungsstück ohne Scham vor Blöße gegenüber Umherstehender direkt abgelegt und die betroffene Hautpartie mit reichlich Wasser gespült werden. So ein dicker Jeansstoff bspw. saugt sich langsam voll und gibt den vermeintlich kleinen nassen Fleck auch nur zeitverzögert nach innen ab, wobei die Haut aufgrund ihrer natürlichen Schutzschicht auch nur zögerlich mit Schmerzen und Rötungen reagiert. Dann ist der Schaden aber bereits da, wenn man die brennende Rötung auf der Haut bemerkt. Daher sollte möglichst auch fließend frisches Wasser für Haut- und Augenspülungen vor Ort sein, was nicht immer ganz einfach ist, weil die Arbeiten wegen der dringend notwendigen Belüftung möglichst im Freien durchgeführt werden sollen, ansonsten besteht auch Verätzungsgefahr der Atemwege.
Vorsichtsmaßnahmen beim Abflammen
Nebst dem Feuer selbst stellt vor allem die Verpuffung unverbrannter Gase (z.B. Propan, Butan oder entsprechender Gemische) eine oft unterschätzte Gefahr dar. Das Gas ist schwerer als Luft und sammelt sich in Vertiefungen. Daher sind Wannen oder Schubkarrenmulden äußerst ungeeignet für solche Tätigkeiten! Wenn der Brenner bei der Tätigkeit vielleicht kurz abgelegt und der Gashebel losgelassen wird, regelt sich abrupt die Flamme herunter und erlischt gerne. Bei intakten Geräten sorgt ein Thermofühler mit entsprechender Abschaltautomatik zwar nach einer gewissen Zeit auch für eine Unterbrechung der Gaszufuhr, falls die Flamme erlischt. Bis dahin kann aber schon einiges Gas unverbrannt ausgeströmt sein. Diese Sicherheits-Funktion wird in privaten Betrieben auch nicht unbedingt geprüft und überwacht. Dabei sollte man im eigenen Sicherheitsinteresse den Brenner gut warten und auch Anbauteile, wie Schlauch und Druckminderer spätestens zum aufgedruckten Ablaufdatum tauschen sowie auf das Prüfdatum der Gasflasche selbst achten.
Wenn man sich dem erloschenen Brenner wieder zuwendet und vielleicht neu zünden möchte, kann sich über solchen Mulden wie der Schubkarre eine plötzliche Stichflamme mit entsprechenden Verbrennungs- und Verletzungsgefahren ergeben. Aber auch Sachschäden sind bekannt, etwa wenn das Gas über einen Gully in die Kanalisation gelangt und dort verpufft. Also: Nicht über irgendwelchen Senken, Wannen oder Gullys mit Gas arbeiten!
Statt dessen sucht man sich eine möglichst erhabene schwer entflammbare Fläche fernab der Gebäude im gut belüfteten feuchten Freigelände. Selbstverständlich dürfen solche Tätigkeiten auch schon wegen des Funkenfluges nicht bei Waldbrandgefahr und Dürre ausgeführt werden. Und es sollten stets geeignete Löschmittel in greifbarer Nähe sein, falls doch einmal etwas in Brand gerät.
Wichtig ist noch, dass man stets mit möglichst geradlinig ausgelegtem, aber nicht gespanntem Gasschlauch fernab der Gasflasche und von dieser weg arbeitet. Die Flamme darf nie in Richtung gasführenden Schlauch schlagen! Die Gasflasche muss kippsicher auf festem Untergrund stehen. Nach Gebrauch darf sie aus den oben schon erklärten Gründen nicht in geschlossenen Räumen verwahrt werden. Man schließt sie z.B. in eine überdachte und beschattete Gitterbox im Freien oder den belüfteten Deichselkasten eines Wohnwagens.
Hilferufe wegen Pollenfalle
Der Verdruss und Ärger in der Imkerschaft war dieses Jahr besonders groß, wenn man sich an die allgemeinen Empfehlungen mit den Mäusegittern hielt. Diese sollen ja erst jetzt zur Weidenblüte entfernt werden, aber 2021 boten warme Flugtage zur Hasel- und Erlenblüte bereits im Februar und März erstklassige Sammelmöglichkeiten für die aufstrebenden Bienenvölker. Viele erlebten nun ihr "gelbes" Wunder, wenn Sie an den Bienenstand kamen: Mancherorts sah es aus, als hätte ein Kieslaster seine Ladung vor den Völkern abgeschüttet, so viele verlorene Pollen lagen vor den Völkern. Pollen, der dringend für die Brutaufzucht benötigt worden wäre, da anschließend wieder ein Kälteeinbruch ohne Sammelmöglichkeit folgte.
Der Quatsch mit den Mäusegittern
Die Mäusegitter halte ich für eine Beschäftigungsmaßnahme Unterbeschäftigter: Im Herbst und Frühjahr soll man stets zur rechten Zeit an den Ständen sein und hätte dieses Frühjahr sogar die Gitter öfter an- und ab-stecken müssen, damit sich keine Maus an fluglosen Tagen in den Stock verzieht.
Da behilft man sich besser mit einem Fluglochkeil, der den Flugschlitz in der Höhe auf 6 bis 7 mm verengt oder nutzt notfalls die gezahnten Fluglochschieber aus Kunststoff, die es im Handel gibt: Das ist alles besser als die kalten Metallgitter, die man sich selbst zurechtschneidet und durch die sich die Bienen besonders ungern zwängen und die auch die Reinigungsflüge im Winter erschweren, zumal sie auch vereisen können.
Minimalismus statt Raffinesse
Um die imkerlichen Betriebsweisen herrscht ein (Wett-)Streit, welche die bessere sei. Im Moment ist das Schieden im angepassten Brutraum wieder recht modern, was von anderen kategorisch abgelehnt wird. Wir sehen das gelassener und wollen auch unseren Neuimker/innen ermöglichen, ihren eigenen Weg zu finden.
Wir selbst schieden nicht und lehren das auch nicht, weil wir mit möglichst wenigen Eingriffen durchs Bienenjahr kommen wollen. Wir stellen damit aber andere Betriebsweisen nicht grundsätzlich in Frage.
Erste Völkerdurchsicht
Auch jetzt, Anfang April, haben wir längst noch nicht alle Völker durchgeschaut: Es reichte uns ein Anheben der Völker zur Gewichtskontrolle oder im Zweifel ein schneller Blick unter die Folie, ob noch verdeckeltes Futter zu sehen ist. Die Fluglochbeobachtungen zeigen uns, dass alles in Ordnung ist, wenn die Sammlerinnen eifrig Pollen eintragen. Da wir ohne Mäusegitter imkern, mussten wir noch nicht einmal diese entfernen und die Bienen konnten durch den freien Ausgang auch selbst ihr Bodenbrett vom Totenfall reinigen. Lediglich für die Futterkranzprobe zur Erlangung des Gesundheitszeugnisses mussten wir notgedrungen die Völker öffnen und einige Waben ziehen, wie wir bereits in gesondertem Beitrag gezeigt haben.
Einzargig oder zweizargig?
Unsere Vollvölker überwintern grundsätzlich auf zwei Zargen, so dass auch nicht so schnell eingegriffen werden muss: Die Königin hat i.d.R. genügend Platz für das Brutnest trotz vielleicht noch üppiger Futtervorräte. Wir werden in einem gesonderten Beitrag die Frühjahrsdurchschau der zweizargigen Vollvölker betrachten.
Bei einzargigen Ablegern ist die Überwinterung etwas schwieriger: Man muss schon bei der Auffütterung im Sommer aufpassen, dass das Brutnest nicht zu schnell eingeschnürt wird. Bei der Überfütterung eines Einzargers im Deutsch-Normal-Maß überwintert das Bienenvolk nach eigener Beobachtung schlechter, weil die Traube in den Unterboden durchhängen muss, wenn es nicht die vollen Futterzellen alle miterwärmen will.
Ausrichtung am Flugloch
Die Bienen richten ihren Sitz nach dem Flugloch aus. Damit die Bienen sich nicht durch die Winntersonne zu schnell aus der Wintertraube locken lassen, beschatten wir gerne die Fluglöcher etwas. In vorliegendem Fall hatte ich das so ungeschickt gemacht, das dem Volk ein seitliches Flugloch suggeriert wurde, an dem es sich orientierte. Das Volk saß mit seinem Brutnest ganz rechts an der Wand.
Sieben Ziele der Frühjahrs-Durchschau: